Clusterung der Hochschulen

Um die Vergleichbarkeit der Hochschulen zu gewährleiten, wurde im Profildatenprojekt eine Gruppierung (Clusterung) der Hochschulen nach Typ und Größe (gemessen anhand der Anzahl der Studierenden) eingeführt.

Clusterung bis zum Profildatenbericht 2018

Quelle: Axel Karpenstein/DAAD

Bis zum Gesamtbericht 2018 fand die folgende Unterteilung Anwendung:

  • Technische Universitäten
  • Große Universitäten (mehr als 20.000 Studierende)
  • Kleine Universitäten (bis 20.000 Studierende)
  • Große Fachhochschulen (mehr als 5.000 Studierende)
  • Kleine Fachhochschulen (bis 5.000 Studierende)
  • Kunst- und Musikhochschulen

Philosophisch-Theologische Hochschulen und staatliche Verwaltungshochschulen werden in der Gruppe der „Sonstigen Hochschulen“ zusammengefasst. Aufgrund ihres Ausbildungsziels spielen an diesen Hochschultypen internationale Aktivitäten nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Art und Größe einer Hochschule sind entscheidend

Die Ergebnisse der Pilotphase konnten die Tragfähigkeit der Cluster bestätigen:

  • Art der Hochschule: Die Forschungsorientierung und das Promotionsrecht der universitären Hochschulen haben erheblichen Einfluss auf den Zugang zu bestimmten Ressourcen für internationale Aktivitäten. Eine Abgrenzung von Fachhochschulen und Universitäten ist daher sinnvoll und notwendig. Kunst- und Musikhochschulen haben eine enge disziplinäre Fokussierung und der Zugang ist in der Regel nur Studierenden möglich, die über besondere künstlerische Fähigkeiten verfügen.
  • Größe der Hochschulen: Mit der zahlenmäßigen Größe der Hochschulen wächst nicht nur ihre Sichtbarkeit innerhalb und außerhalb Deutschlands, sondern auch und die Ressourcen für internationales Engagement.

Es bestehen erhebliche Unterschiede der internationalen Aktivitäten zwischen den Hochschulclustern. Zudem zeigt die starke Binnendifferenzierung innerhalb der einzelnen Cluster, dass weitere Faktoren den Grad der Internationalität beeinflussen. Hierzu gehören zum Beispiel die Zielsetzungen und Strategien der einzelnen Hochschulen. Dies zeigt sich im Mittel- und Personaleinsatz für Internationales und im Fächerprofil einer Hochschule. Die Frage, ob eine Hochschule ihre Studierenden eher regional oder eher überregional rekrutiert und ob es sich um eine „Traditionsuniversität“ oder um eine vergleichsweise junge Universität handelt, kann ebenfalls eine Rolle für die Ausprägung der Internationalität spielen.

HSI-Monitor erhöht Vergleichbarkeit durch neue Clusterung

Für den HSI-Monitor wurde eine neue Clusterung erarbeitet. Die neue Dreiteilung in kleinere, mittlere und größere Universitäten sowie kleinere, mittlere und größere Fachhochschulen erhöht die Vergleichbarkeit innerhalb dieser Gruppen. Gleichzeitig wurde die Kategorie der Technischen Universitäten aufgelöst, da eine technische Ausrichtung auch für Fachhochschulen zunehmend relevant ist. Außerdem weist diese Ausrichtung allein im Vergleich zu Hochschultyp und -größe zu wenig Aussagekraft in Bezug auf die Hochschulinternationalität auf.

Quelle: Axel Karpenstein/DAAD

Clusterung im HSI-Monitor:

  • Große Universitäten (mehr als 25.000 Studierende)
  • Mittlere Universitäten (7.000 – 25.000 Studierende)
  • Kleine Universitäten (bis 7.000 Studierende)
  • Große Fachhochschulen (mehr als 7.000 Studierende)
  • Mittlere Fachhochschulen (2.000 – 7.000 Studierende)
  • Kleine Fachhochschulen (bis 2.000 Studierende)
  • Kunst- und Musikhochschulen
  • Sonstige ( Philosophisch-Theologische Hochschulen und staatliche Verwaltungshochschulen)

Die digitale Plattform bietet jetzt aber auch die Möglichkeit, Cluster anhand der Merkmale Hochschultyp und Hochschulgröße selbst zu definieren. Dies versetzt den Benutzer bzw. die Benutzerin in die Lage, sich die Vergleichsgruppen selbst definieren zu können.

HSI-Monitor erfasst 478 deutsche Hochschulen

Insgesamt werden durch die Hochschulcluster 478 Hochschulen erfasst (Stand. November 2022), wobei der größte Teil in die Cluster der mittleren und kleinen Fachhochschulen fällt (19,5% bzw. 20,9%). Bei gut drei Viertel (74,7%) der kleinen Fachhochschulen handelt es sich um private Einrichtungen. Da teilweise die nötigen Angaben zur Berechnung von Kennzahlen nicht vorliegen, beispielsweise die Zahl der Absolvent*innen oder die Zahl der Lehrkräfte, konnten einige der kleinen Hochschulen nicht bei allen Analysen berücksichtigt werden. Bei insgesamt 43 kleinen Fachhochschulen, kleinen Universitäten und Kunst- und Musikhochschulen fehlen in einigen Bereichen Daten, die als Gewichtungsfaktoren für die Berechnung von Profildaten der Internationalität erforderlich sind.

Die Zahlen machen zum einen deutlich, dass an den Hochschulen in den sieben Clustern 98,2 Prozent aller Studierenden eingeschrieben sind und über 99 Prozent der durch das Profildatenprojekt abgedeckten internationalen Aktivitäten deutscher Hochschulen stattfinden. Zum anderen wird klar, dass an den großen Universitäten nicht nur mit Abstand die meisten Studierenden eingeschrieben sind, sondern dass sie auch deutlich mehr Bildungsausländer*innen aufnehmen, Personal mit ausländischer Staatsangehörigkeit beschäftigen und Erasmus-Studierende und Lehrkräfte entsenden.

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