Methodik zur Datenerhebung

Der HSI-Monitor versucht, möglichst umfassende Daten zu verschiedenen Aspekten der Hochschulinternationalität zusammenzutragen und auszuwerten. Es werden dabei vorhandene Datenquellen benutzt, damit den Hochschulen kein zusätzlicher Erhebungsaufwand entsteht.

Methodische Grundlagen der Datensammlung

Die Datensammlung für die Auswertungen des HSI-Monitors orientiert sich an den folgenden Zielsetzungen:

  • Es sollen möglichst viele, für die Hochschulen relevante Bereiche der Hochschulinternationalität berücksichtigt werden;
  • Daten müssen für alle oder zumindest für einen großen Teil der deutschen Hochschulen verfügbar sein und ein Höchstmaß an Vergleichbarkeit zwischen den Hochschulen aufweisen;
  • Eine ausreichende Validität und Reliabilität der Daten muss gewährleistet sein.

Vergleichbarkeit der Daten steht im Fokus

Quelle: istock

Die Indikatorik des HSI-Monitors wird daher fortlaufend auf ihre methodischen Grundlagen und auf zusätzliche Ausbaumöglichkeiten hin überprüft. Die Notwendigkeit der Vergleichbarkeit der Daten setzt dabei Grenzen, welche Daten in den HSI-Monitor aufgenommen werden können. Daten, die nur von einzelnen Hochschulen gesammelt werden, können aufgrund geringer Vergleichsmöglichkeiten nicht verwendet werden. Auswertungen von sehr hochschulspezifischen Vergleichsgrößen (zum Beispiel ein Vergleich von je nach Hochschule sehr unterschiedlich zusammengesetzten Fakultäten) ermöglichen ebenfalls keine sinnvollen Hochschulvergleiche. Nach Möglichkeit werden aber Alternativen berücksichtigt, die das Vergleichbarkeitskriterium besser erfüllen (anstelle von Fakultäten ist zum Beispiel eine Auswertung auf Basis von Fächergruppen möglich).
Auch die Frage der Vergleichbarkeit von Hochschulen unterschiedlichen Typs und unterschiedlicher Größe muss adressiert werden. Der HSI-Monitor bietet als Lösung den Vergleich von Hochschul-Clustern an, in denen ähnliche Institutionen zusammengefasst werden. Die Cluster können dabei auch selbst definiert werden, so dass Hochschulgruppen an den Rändern der Cluster untersucht werden können. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Menüpunkt „Clusterung“.

Absolute und relative Kennzahlen

Im formalen Sinn handelt es sich bei einer Kennzahl um eine Maßzahl, die zur Quantifizierung dient und der eine Vorschrift zur reproduzierbaren Messung einer Größe oder eines Zustandes oder Vorgangs zugrunde liegt. Im HSI-Monitor werden sowohl absolute als auch relative Kennzahlen zur Verfügung gestellt. Absolute Kennzahlen (zum Beispiel „Anzahl der Bildungsausländer*innen“) sind die unmittelbaren Messgrößen, die aus den Datenquellen verfügbar sind. Damit die Zahlen aber hochschulübergreifend vergleichbar werden, muss eine Normierung beziehungsweise Standardisierung durchgeführt werden.
Als limitierende Faktoren für das internationale Potenzial und damit als Gewichtungskriterium wird üblicherweise die Zahl der Hochschulmitglieder angesehen, das heißt Studierende, wissenschaftliches und künstlerisches Personal und Verwaltungsangestellte. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) verwendet beispielsweise im Rahmen seiner Förderbilanzen die Gesamtzahl der Studierenden zur Normierung seiner Mittelzuweisungen und Individualstipendien. Die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) wiederum setzte bis 2021 die Zahl der geförderten ausländischen Wissenschaftler*innen ins Verhältnis zur Zahl der C4/W3-Professuren an der jeweiligen deutschen Gasthochschule. Seit 2022 werden alle Professuren einbezogen.
Genauere Angaben zur Standardisierung finden sich jeweils in der Beschreibung der Kennzahlen zu Beginn der einzelnen Kapitel.

Zeitverlaufsbetrachtungen

Bei der Betrachtung der Entwicklung von Kennzahlen im Zeitverlauf (Zeitreihen) ist zu beachten, dass die Relativierungsgrößen nicht notwendigerweise konstant sind, sondern sich verändern können. Auslöser für starke Ausschläge sind vor allem politische Entscheidungen, aber auch technische Gründe können eine Rolle spielen. Beispielsweise war durch die Abschaffung der Wehrpflicht und die doppelten Abiturjahrgänge als Folge der G8-Einführung seit 2011 vorübergehend ein überproportionaler Anstieg der deutschen Studienanfänger*innen zu verzeichnen.

Personenspezifische Daten und Datenschutz

Die Partnerorganisationen des HSI-Monitors nehmen den Schutz der Privat- und Persönlichkeitssphäre ernst und berücksichtigen die geltenden datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Aufgrund der bei den meisten Auswertungen anzutreffenden hohen Fallzahlen stellen sich datenschutzrechtliche Probleme eher selten, es sind aber Maßnahmen getroffen worden, um die Identifizierung einzelner Personen zu verhindern. Hierzu zählen beispielsweise die Zusammenfassung von mehreren Jahrgängen im Fall vergleichsweise kleiner Zahlen (zum Beispiel AvH-Stipendiat*innen und -Preisträger*innen) sowie die automatische Ausblendung von Fallzahlen kleiner als fünf.

nach oben